Extrem laut und unglaublich nah(USA 2011)Originaltitel: Extremely Loud & Incredibly Close Alternativtitel: Regie: Stephen Daldry Darsteller/Sprecher: Tom Hanks, Sandra Bullock, Thomas Horn, Max von Sydow, Viola Davis, John Goodman, Jeffrey Wright, Zoe Caldwell, Genre: - Drama
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Oskar ist zehn Jahre alt. Am 11. September 2001 ist sein Vater im World Trade Center und stirbt, als die Türme zusammenfallen. Oskar, der vermutlich das Aspberger Syndrom oder zumindest eine leichte Form von Autismus hat, versteht sich mit seiner Mutter nicht sehr gut, da sie sich in ihrer Trauer auch sehr in sich selbst hineinverzieht. Fast ein Jahr später findet Oskar zufällig in den Sachen seines Vaters einen mysteriösen Schlüssel und versucht herauszufinden, wozu dieser wohl passen könnte. Da auf dem Umschlag, in dem sich der Schlüssel befindet, das Wort „Black“ steht, beginnt er alle Blacks in New York aufzusuchen…
Dieses Werk, das auf dem Roman von Jonathan Safran basiert, ist tatsächlich sehr schön geworden. Man ist ja geneigt, Filme über den 11. September abzutun als platte Trauerbewältigung oder als pathetischen „Wir sind eine Nation, auch das kann uns nichts anhaben“-Heldentum. Der 11. September wird hier aber gar nicht groß thematisiert, es hätte praktisch auch jedes andere Unglück sein können. Die Geschichte geht zu Herz, insbesondere der junge Thomas Horn versteht es, den Zuschauer für sich zu vereinnahmen, auch wenn viele sicherlich mit der Krankheit, an der er leidet, nichts anfangen können. Tom Hanks als Vater sieht man immer mal wieder in Flashbacks, die nötig sind, um aufzuzeigen, warum Oskar so penibel alle Blacks abklappert und so erpicht darauf ist, das Rätsel hinter dem Schlüssel zu lösen. Natürlich hat der Film auch seine traurigen, sentimentalen Momente, auch wenn manche das beklagen, aber ein Film über Tod und Trauer kann man ja auch nicht völlig sachlich erzählen. Für mich ist das ein ganz großer Film – storytechnisch, darstellerisch und inszenatorisch. (Haiko Herden)
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